Morgen ist Premiere des »Aschenputtel« in der Krone
Mainaschaff. Knapp zwei Jahre Vorbereitung zeigen morgen Nachmittag zum
ersten Mal ihre Früchte: das »Puppenschiff« lädt große
und kleine Kinder zur Premiere des »Aschenputtel«.
Das Märchen in sechs
Szenen wurde dafür von »Puppenschiff«-Macher Bernd Weber liebevoll
aus allerlei Vorlagen erarbeitet. Klar, die Hauptperson ist Aschenputtel. Ihr
wirklicher Name ist in Vergessenheit geraten, denn tagein,
tagaus schallt nur ihr Spitzname
durch die Gassen des Städtchens, wenn die bösen Stiefschwestern ihn
rufen. »Aaaaschenputtel, mach das Früüühstück!«,
»Aaaaschenputtel, komm Schuhe putzen!« -wahrlich, die schöne
Tochter der garstigen Stiefmutter hat kein schönes Leben. Schlimmer noch:
Der Prinz sucht eine Frau, aber das kleine Aschenputtel darf nicht mit zu dem
Ball, sie muss Linsen aus der Asche sammeln. Dabei ist sie die netteste der
Schwestern, und die schönste dazu - ach, wie hätte sie es verdient,
den Prinzen zu sehen. Ob er sich in sie verlieben würde? Wohl kaum, in
den schäbigen Kleidern.
Aber, halt: Wir wären
nicht im »Puppenschiff«, wenn wir nicht entführt würden in die Welt der Magie - der guten Zauberei,
die dem Menschen hilft, wenn er es am dringendsten braucht... Und vielleicht
findet Aschenputtel ja zusammen mit ihren Freunden und den wohlgesinnten magischen
Kräften einen Weg, wenigstens kurz auf den Ball zu gehen?
Die Truppe um das »Puppenschiff«
in der »Krone« verspricht den Kindern nicht nur eine liebevolle,
bisweilen überraschende Inszenierung des traditionellen Stoffes, sondern
wartet einmal mehr auf mit der packenden Mischung aus Humor, Lyrik und Musik,
die es vermag, auch ältere Semester zu fesseln. Musikalische Einlagen,
lustige Wortspiele und jede Menge Action sorgen neben der liebevollen Ausstattung,
die den Betrachter mühelos in ihren Bann zieht, lassen die 70 Minuten Dauer
des Märchens vergehen wie im Flug.
dad
Main-Echo vom Samstag, 16. September 2000